Judo Club Balingen e.V.
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Judo

Judo bedeutet wörtlich "der sanfte Weg". Es ist eine japanische Kampfsportart, deren Motto "Siegen durch Nachgeben" ist.

Begründer dieser Kampfkunst war Professor Jigoro Kano (1860-1938). Zwei philosophische Prinzipien liegen dem Judo im Wesentlichen zu Grunde: Gegenseitiges Helfen und Verstehen zum beiderseitigen Fortschritt und Wohlergehen, sowie der bestmögliche Einsatz von Körper und Geist. Ziel ist es, diese Prinzipien als Haltung in sich zu tragen und auf der Judomatte bewusst in jeder Bewegung zum Ausdruck zu bringen. Ein Judomeister hört niemals auf Judo zu praktizieren auch wenn nicht im Dojo, seiner Trainingsstätte ist.

Ausbildung
Die Judoka tragen eine knöchellange weiße oder blaue Baumwollhose (Zubon) und darüber eine halblange weiße oder blaue Jacke (Uwagi) aus Baumwolle die durch einen farbigen Gürtel (Obi) zusammen gehalten wird. Der komplette Anzug nennt sich Judo-Gi. Es ist nicht gern gesehen eine Farbkombination zu tragen und bei Wettkämpfen grundsätzlich verboten, jedoch dürfen bei einigen Wettkämpfen die Mannschaften in Vereins- bzw. Landesfarben auftreten. An der Gürtelfarbe kann man den Ausbildungsstand des Judoka erkennen. Die ist allerdings eine relativ moderne Entwicklung, währenddessen in Japan nur weiße (Schüler) und schwarze (Meister) Gürtel existieren. Jeder Anfänger beginnt mit einem weißen Gürtel. Nach entsprechender Trainingszeit kann er eine Prüfung vor einer Prüfungskommission ablegen. Für die erste Prüfung muss der Anfänger zumindest drei Würfe, Falltechniken und verschiedene Kombinationen am Boden zeigen. Der Prüfling demonstriert die Techniken mit dem Partner. Nach abgelegter Prüfung erhält der Anfänger das Recht und die Pflicht den entsprechenden Gürtel zu tragen.

Seit dem 01.08.2005 muss zusätzlich in jeder Gürtelprüfung ab dem 3. Kyu (grüner Gürtel) eine Kata vorgeführt werden, das ist eine genau vorgeschriebene Abfolge von Bewegungsformen und Techniken, die sehr elegant aussieht. Das Kata-Training führt häufig zu einem noch besseren Beherrschen der jeweiligen Techniken. Es gibt Boden- und Stand-Kata.
Desweiteren werden die Wurftechniken in der Gokyo (den 40 traditionellen Würfen) in 5 Gruppen nach ihrer Komplexität aufgeteilt.
Gut ausgeführte Wurftechniken benötigen wenig Kraft zur Ausführung, da sie den Schwung und die Bewegung des Partners geschickt ausnutzen. Ein Kind kann im Prinzip einen Erwachsenen werfen. Aus diesem Grund übersetzt man Judo auch mit den Worten "Der sanfte Weg" .

Judotechnik (Waza)
Die Judo-Techniken lassen sich grob in 3 Grundtypen einteilen:
Nage Waza - Wurftechniken
Katame Waza - Haltetechniken
Ate Waza - Schlagtechniken (Nur in Kata)
Der Schwerpunkt des modernen Judosports liegt in der sportlichen Ertüchtigung und nicht unbedingt in der Selbstverteidigung. Jigoro Kano sagte, dass Judo vor allem dazu dienen soll, durch das Training von Angriffs- und Verteidigungsformen Körper und Geist zu stärken.

Wurftechniken (Nage-waza)
Wurftechniken werden angewandt um den Partner vom Stand in die Bodenlage zu bringen. Es existiert eine Vielzahl von Möglichkeiten dieses Ziel zu erreichen. Dabei reicht die Auswahl vom einfachen Bein stellen (O-soto-otoshi) bis hin zu spektakulären Aushebern (Kata-guruma) oder auch dem klassischen Überkopfwurf (Tomoe-nage), der in vielen Hollywood Actionfilmen wiederzufinden ist. 

Falltechniken (Ukemi-waza)
Um sich bei den Würfen nicht zu verletzen, müssen alle Judoka Falltechniken erlernen. Dabei werden Methoden geübt, so zu fallen, dass man sich dabei nicht verletzt. Fallen wird nach allen Seiten trainiert: Seitwärts, rückwärts und nach vorne. Die Falltechnik vorwärts ist auch als "Judorolle" bekannt. Träger höherer Gürtelgrade trainieren sie als "freien Fall" in der Luft. Ähnliche Falltechniken finden sich bei allen anderen Kampfsportarten, die Wurftechniken kennen, wieder. Häufig sind nur Details, wie z.B. das anschließende Aufstehen oder die Art und Weise, sich nach dem Fall vor weiteren Angriffen des Partners zu schützen anders. So stehen Judoka bei der Fallschule vorwärts in Laufrichtung auf, Ju-Jutsuka aber drehen sich noch im Aufstehen herum, um den Angreifer sofort wieder im Blick zu haben.


Haltetechniken (Katame Waza)
Osae-komi-waza (Festhaltetechniken) Mit Haltetechniken wird der geworfene Partner in der Rückenlage am Boden fixiert. Werden sie gut ausgeführt, ist es selbst mit speziellen Befreiungstechniken sehr schwierig, aus diesen zu entkommen. Man teilt die Haltetechniken in vier Gruppen ein: Kesa-gatame, Yoko-shiho-gatame, Kami-shiho-gatame und Tate-shiho-gatame.

Hebeltechniken (Kansetsu-waza)

Hebeltechniken werden im Judo nur auf den Ellenbogen angewandt. Dabei wird kontrolliert Druck auf das Gelenk aufgebracht und zugleich der Partner fixiert. Die Bewegung entgegen der anatomisch vorgesehen Bewegungsrichtung führt zu einem stechenden Schmerz, welcher den Partner zur Aufgabe zwingt. Das signalisiert er durch Abklopfen, also dem Klopfen mit der flachen Hand auf die Matte oder auf den Partner oder durch rufen von "Maitta", wenn man z.B. keine freie Hand hat. Man unterscheidet zwei Arten von Hebeltechniken: Streckhebel (Gatame-Gruppe) oder Beugehebel (Garami-Gruppe).

Würgetechniken (Shime-waza)
Bei den so genannten "Würgern" wird mit speziellen Techniken mit den Händen oder den Unterarmen Druck auf die seitlich des Kehlkopfes verlaufende Halsschlagader ausgeübt. Durch die daraus resultierende Minderversorgung des Gehirns mit Sauerstoff entsteht beim Gewürgten der Eindruck, zu wenig Luft zu bekommen. Andere Techniken, (Hadaka-Jime) greifen die Luftröhre an und hindern so den angegriffenen am Atmen. Daher werden diese Techniken als Würgetechniken bezeichnet. Auch hier wird durch Abklopfen aufgegeben. Im Wettkampf lassen sich Würger häufig wesentlich schlechter platzieren als Hebel- oder Haltetechniken, da sich der Hals mit den eigenen Händen bzw. Unterarmen gut schützen lässt.

Graduierungen

An der Gürtelfarbe kann man die Leistung eines Judoka erkennen. Eine Graduierung setzt beim Prüfling theoretische und praktische Kenntnisse voraus. Im Judo gibt es zwei Graduierungssyteme: Kyu und Dan. Die Gürtel der Schülergrade sind farbig und werden mit steigendem Rang dunkler, die Meister tragen schwarze Gürtel.

Kyu-Graduierungen

9. Kyu

8. Kyu - Hachi-kyu

7. Kyu - Shichi-kyu

6. Kyu - Roku-kyu
5. Kyu - Go-kyu
4. Kyu - Shi-kyu
3. Kyu - San-kyu
2. Kyu - Ni-kyu

1. Kyu - Ik-kyu

Dan-Graduierungen

 

 

1. Dan - Sho-dan          6. Dan – Roku-dan
2. Dan - Ni-dan             7. Dan – Shichi-dan
3. Dan - San-dan          8. Dan – Hachi-dan
4. Dan - Yo-dan             9. Dan – Ku-dan
5. Dan – Go-dan          10. Dan – Ju-dan

 

Gürtel oberhalb des 5. Dan können nicht durch Ablegen einer Prüfung erreicht werden.
Sie werden ausschließlich verliehen.

 

11. Dan (Juichi-dan)
Eine höhere Graduierung als zum 10. Dan ist weltweit nicht möglich! Lediglich Professor Jigoro Kano, dem Begründer des Judo, hat man nach seinem Tode den 11. Dan verliehen.


12. Dan (Juni-dan)
Der 12. Dan ist für Menschen nicht erreichbar.
Der Geist, die Idee des Judo, soll den 12. Dan tragen.

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